Torsten Pötzsch



Dieses Wahlprogramm ist keine abschließende Aufzählung meiner Ziele und Themen des Landkreises. Es ist ein lebendiges sich fortentwickelndes Programm, ein Programm „auf dem Weg“. Sie alle, liebe Bürger:innen des Landkreises Nordsachsen sind eingeladen sich zu beteiligen, ihre Punkte, Ihre Themen und ihre Lösungsvorschläge einzubringen. Nur gemeinsam können wir die Zukunft unseres Landkreises gestalten!

Gemeinsam Zukunft in Nordsachsen gestalten

 

Nordsachsen ist ein starker, lebens- und liebenswerter Landkreis, der ganz unterschiedliche Regionen vereint.
Nordsachsen ist mir wichtig, hier bin ich zu Hause, hier lebe ich mit meiner Familie, hier arbeite und engagiere ich mich und vor allem liegen mir die Menschen am Herzen.

Ich stehe für ein gleichberechtigtes Miteinander der Regionen Delitzsch, Eilenburg, Oschatz, Torgau, Taucha und Schkeuditz. Intensiver Austausch, ein Mehr an Kommunikation und die Bereitschaft zu Kompromiss und Ausgleich sind unabdingbar für unsere gemeinsame Zukunft. Ich strebe nach gleichberechtigter Beteiligung aller Bürger:innen, einem solidarischen Miteinander der Generationen und dem Interessenausgleich zwischen ländlichen und städtischen Gebieten. 
Ich stehe für eine nachhaltige Kommunalpolitik, die wirtschaftliche und soziale Ziele ebenso einbezieht wie den Erhalt und den Schutz natürlicher Ressourcen.

Trotz der Bedeutung der Teamleistung hat der Landrat als direkt gewählter Verwaltungsleiter und Repräsentant aber eine besondere Verantwortung. Für mich heißt das: sich für Menschen einzusetzen, gemeinsam Ideen zu entwickeln und Probleme zu lösen. Dieser Verantwortung werde ich nicht nur als Chef der Verwaltung, sondern auch als gewählter Repräsentant aller Bürgerinnen und Bürger nachkommen und mit Ihnen im dauerhaften Kontakt stehen. Ich werde für Sie und Ihre Anliegen und Anregungen erreichbar sein. Es ist mir dabei sehr wichtig, dass ich dafür auch selbst aktiv auf Sie, die Menschen in der Region, zugehe und das Gespräch suche, so wie ich es auch bisher als Sozialarbeiter immer gehandhabt habe. Ich werde nicht für jedes Problem sofort die passende Lösung haben. Aber ich verspreche, dass ich mich mit ganzer Kraft für Lösungen einsetzen werde. Für unser Nordsachsen.

Soziale Sicherheit, Gesundheit und Zusammenhalt

 

Bürgerbeteiligung und demokratische Teilhabe sind für mich keine leeren Worte, sondern Grundlage einer lebendigen kommunalen Demokratie. Sie sind Voraussetzung, damit Nordsachsen sich weiterentwickelt und attraktiv bleibt.
Unsere Demokratie lebt vom Mitreden und Mitmachen. So viele Dinge in unserem Umfeld sind nur dank der ehrenamtlichen Arbeit vieler engagierter Menschen möglich. Unser Nordsachsen zeichnet sich durch ein starkes bürgerschaftliches Engagement aus. Das ist keinesfalls selbstverständlich und braucht deshalb unsere Unterstützung und Hilfe. Dafür möchte ich eine regionale Anlaufstelle, die „Freiwilligenagentur Nordsachsen“ schaffen.

Die Kreiskrankenhäuser in Nordsachsen müssen in kommunaler Hand bleiben. Ebenso muss deren finanzielle Ausstattung so ausgerichtet sein, dass eine qualitativ hochwertige Arbeit geleistet werden kann.
Ich möchte eine flächendeckende medizinische Versorgung sicherstellen. Gemeinsames Ziel mit den Städten und Gemeinden ist es eine Strategie zur Bekämpfung des Ärztemangels zu entwickeln.

Armutsprävention und Armutsüberwindung sind auch in Nordsachsen eine der Hauptaufgaben der Landkreisverwaltung in Verantwortungsgemeinschaft mit der Freien Wohlfahrtspflege. Dafür braucht Nordsachsen ein funktionierendes Netz an Einrichtungen der Daseinsvorsorge und sozialen Dienstleistungen.
 Zentral für die Überwindung von Armut und die Gestaltung von Teilhabe sind einfache Zugänge zu präventiven Leistungen, Angeboten der Kinder- und Jugendhilfe sowie Familienförderung, sozialen Einrichtungen und Diensten der Gesundheit sowie zur Allgemeinen Sozialberatung und Wohnungslosenhilfe für alle Menschen in Nordsachsen.

Jenseits der auf individuelle Notlagen zugeschnittenen Unterstützungsangebote ist es mir besonders wichtig besonders wichtig, wohnortnahe Orte für Begegnung und Engagement zu haben, an denen Bürger:innen gesellschaftliche Teilhabe verwirklichen können. Hierzu zählen insbesondere soziokulturelle Einrichtungen, Familienzentren und Mehrgenerationenhäuser im Landkreis.

Arbeitsmarktmigration, Geflüchtete und Vertriebene sind auch aktuell in Nordsachsen eine Herausforderung, die die Verwaltung nur gemeinsam mit der Zivilgesellschaft bewältigen kann. Ich werde mich dafür einsetzen interkulturelle Veranstaltungen und Projekte zu fördern, dass ausreichend Deutschkurse angeboten werden, die dezentrale Unterbringung von Geflüchteten und Vertriebenen sicherzustellen und ausreichend Angebote der Unterstützung und Begleitung vorzuhalten.

 

Wirtschaftskraft, Verkehr und Umweltschutz

 

Die wirtschaftliche Entwicklung unseres Landkreises ist von zentraler Bedeutung. Gute Arbeit, zu angemessenen Bedingungen, bedeutet für die Bürger:innen in Nordsachsen nicht nur Einkommen und soziale Sicherheit, sie ist ein wichtiger Teil ihres Lebens.

Die Arbeitswelt befindet sich in einem tiefgreifenden Wandel, Unsicherheiten und Risiken stehen neuen Chancen gegenüber. Gemeinsam mit Arbeitgeber:innen und Arbeit:nehmerinnen des Landkreises möchte ich die Chancen nutzen.

Ich möchte, dass der Landkreis seine Zukunft aktiv gestaltet. Daher verstehe ich kommunale Wirtschaftsförderung auch als Querschnittsaufgabe aller Bereiche der Landkreisverwaltung. Die kommunale Wirtschaftsförderung braucht es eine angemessene und verlässliche Ressourcenausstattung. 

Die Stärkung regionaler Wirtschaftskreisläufe und der Erschließung und Pflege lokaler Potenziale durch Förderung kleiner und mittelständischer Unternehmen ist für mich von besonderer Bedeutung. Dazu gehört insbesondere die Förderung einer wettbewerbsfähigen, qualitätsgesicherten und ökologisch nachhaltigen Landwirtschaft.

Verkehr muss im Landkreis Nordsachsen organisiert werden, so dass Wohnen und Arbeiten im ländlichen Raum gestärkt wird und die Belange der Umwelt und Klimaschutzes beachtet werden. Insbesondere der ländliche Raum braucht eine starke, zuverlässige Verbindung in die Ober- und Mittelzentren mit ihren Angeboten an Einzelhandel, medizinischer Versorgung und Kultur. Das betrifft ältere Menschen ebenso wie junge Familien und Alleinerziehende. Ich möchte Jedem und Jeder in Nordsachsen ermöglichen, auch ohne eigenes Auto im Alltag gut mobil zu sein. Doch bis heute ist das mit öffentlichen Verkehrsmitteln nicht überall möglich. Das muss sich dringend ändern!

Ich werde mich für ein attraktives, verbessertes Bahnnetz in unserer Region einsetzen Die Anbindung kleinerer Gemeinden muss verbessert werden, um die Mobilität für alle Bürgerinnen und Bürger zu gewährleisten. Die S-Bahnanbindung der Stadt Bad Düben, ein S-Bahn Haltepunkt in Klitzschen und die Döllnitzbahn sind dabei wichtige Schwerpunkte.

Breitband gehört für mich zur Grundversorgung wie Wasser oder Strom. Auch die letzten weißen Flecken in Nordsachsen brauchen den flächendeckenden Ausbau. Dazu werde ich den Breitbandausbau von mindestens 1 GB/s und eine flächendeckende Mobilfunkversorgung mit dem 5G-Standard weiter vorantreiben.

Die E-Mobilität ist ein Baustein, um die Energiewende auch im Bereich Verkehr voranzubringen. Dafür muss die Infrastruktur für Elektro-Fahrzeuge in Nordsachsen verbessert werden. Öffentliche Ladestationen für Elektrofahrzeuge sind die Grundlage für eine Nutzung im ländlichen Raum. Ich werde den Ausbau der Infrastruktur für E-Mobilität auf Landkreis - Grundstücken fördern.

Zu einer Mobilitätswende gehört neben einem starken ÖPNV auch der Radverkehr. Ich werde mich für einen weiteren Ausbau des Radwegenetzes im Landkreis insbesondere im Hinblick auf die Hebung der touristischen Potentiale und des Umwelt- und Klimaschutzes aber auch des Alltags-Radverkehr einsetzen. Der Ausbau von sicheren und komfortablen regionalen Radwegen muss weiter vorangetrieben werden.

Alle Möglichkeiten zur Reduktion von Lärm und anderen Belastungen für Menschen und Umwelt durch den Flughafen Leipzig-Halle sind auszuschöpfen.

Ich möchte insbesondere den Wechselwirkungen zwischen ökonomischen, ökologischen und sozialen Infrastrukturen unseres Landkreises Beachtung schenken.

 

Bildung, Familie und Senioren

 

Unser Landkreis soll vor allem für Familien attraktiv sein. Der Zusammenhalt muss auch in Zukunft gewährleistet werden. Ausgrenzungen darf es nicht geben. In unserem Landkreis sollen sich Groß und Klein, Jung und Alt gleichermaßen wohl und zu Hause fühlen.

In der Pandemie haben sich die Defizite in der Infrastruktur unseres Bildungssystems auch in Nordsachsen deutlich gezeigt, deshalb muss bei Digitalisierung, E-Learning und Hardware-Ausstattung aufgesattelt werden. Dazu gehört für mich auch eine bedarfsgerechte Gebäudeausstattung, die den heutigen Lehr- und Lernanforderungen gerecht wird. Besonders wichtig ist mir dabei, dass wir die Unterschiede in den Ausstattungen einzelner Schulen beseitigen. Eine echte Bildungsregion werden wir nur mit einheitlichen, abgestimmten Qualitätsstandards erreichen. Der Erhalt aller Schulstandorte im Landkreis Nordsachsen ist für mich von besonderer Bedeutung

Familien benötigen bedarfsgerechte Unterstützung wie z.B. durch Kitas mit längeren Öffnungszeiten, Ganztagsschulangebote, Stadtteilzentren, Mehrgenerationenhäuser und Lern- und Betreuungsangebote während der Ferienzeiten. Ich werde mich für bedarfsgerechte wohnort- bzw. arbeitsplatznahe Krippen und Kita-Plätze für alle Kinder ohne Zugangsbeschränkungen einsetzen.

Mir ist es wichtig flächendeckend niedrigschwellige Angebote der Jugendsozialarbeit vorzuhalten, etwa Jugendberatungsstellen,  

Schulsozialarbeit und niedrigschwellige und aufsuchende Angebote der Jugendsozialarbeit für junge Menschen. Nordsachsen muss hier stärker seinem gesetzlichen Auftrag nachkommen. 


Wir kämpfen für den Erhalt unserer Volkshochschule und Musikschule mit ihren dezentralen Standorten sowie des Schullandheimes in Reibitz, weil wir das kulturelle Leben unserer Städte, Gemeinden und Regionen bewahren wollen.

leistungsfähige und für jeden wahrnehmbare außerschulische Bildungs- und Kulturangebote zu erhalten und auszubauen. Die Volkshochschulen und Musikschule des Kreises müssen erhalten und bedarfsgerecht ausgebaut werden.


Bürgerservice, Digitalisierung und solide Finanzen

 

Ohne eine solide Finanzausstattung verkommt die kommunale Selbstverwaltung zu einer leeren Hülle. Ich werde mich daher für eine bessere finanzielle Ausstattung unseres Landkreises einsetzen.

Der Landkreis ist nur so stark wie seine Gemeinden. Die Kreisumlage belastet die Gemeinden des Landkreises stark und schränkt auch deren Handlungsspielraum ein. Ziel muss es sein, die Gemeinden zu entlasten. Die Zusammenarbeit mit unseren Gemeinden und Städten ist mir eine Herzensangelegenheit und wird auf Augenhöhe erfolgen, denn wir sitzen im selben Boot.

Selbstverwaltung bedeutet auch Selbstverantwortung. Gemeinsam mit dem Kreistag muss ich Grenzen des Haushalts anerkennen und seine Spielräume intelligent nutzen und das ehrlich an die Bürger:innen kommunizieren.

Ich möchte Handlungsspielräume zur kommunalen Zusammenarbeit ausschöpfen. Dies gilt sowohl für unsere Gemeinden als auch mit unseren Landkreisnachbarn. Dabei muss die Eigenständigkeit des Landkreises gewahrt bleiben. Darüber hinaus werde ich die Zusammenarbeit von Kreis, Städten, Gemeinden und unseren Abgeordneten in Landtag, Bundestag und Europaparlament als feste, dauerhafte Institution etablieren.

In der Verwaltung des Landkreises braucht es eine Ermöglichungskultur. Das bedeutet, in Spielräumen und Lösungen, statt in Problemen und Einschränkungen zu denken. Ich möchte kreative Lösungen statt bürokratischer Sackgassen.

Digitalisierung der Verwaltung ist kein Selbstzweck. Entscheidend ist, dass die Veränderungsprozesse am Ende eine Entlastung der Mitarbeitenden und einen tatsächlichen Mehrwert für die Bürger:innen bringen. 

Die Landkreisverwaltung muss sich weiterentwickeln und modernisieren, sie muss sich zu einer lernenden Organisation entwickeln, in der Mitarbeitende Handlungsspielräume haben. Ich möchte das Führungskräfte ihre Mitarbeiter:innen ermutigen und ertüchtigen, diese Spielräume auszuschöpfen. Fortbildung und Weiterqualifizierung spielen hierbei eine herausragende Rolle.

Politik und Verwaltung sind niemals als Einzelleistung zu sehen, sondern immer ein Teamspiel. Nicht nur aus diesem Grund ist ein angenehmes Arbeitsklima die Grundlage für gute und erfolgreiche Arbeit. In der Kreisverwaltung werde ich eine Kultur der Anerkennung und des Respekts etablieren.